
Einfach ein paar Zeilen für ein besseres Verständnis zwischen Hund und Mensch...
Fehleinschätzung...
Wie ist es bei Ihnen, schätzen Sie ihren Sozialpartner Hund richtig ein?
Der Hund stammt nachweislich von seinem Urahn dem Wolf ab.
"Beides sind Rudeltiere im Familienverband und benötigen einen souveränen Anführer".
Ob wir diese Rolle nun übernehmen oder unser Hund, das liegt ganz allein an uns!
Wenn der Mensch aus Sicht des Hundes nicht in der Lage ist, die Führung und Kontrolle der Gruppe zu übernehmen, d. h., das Rudel zu beschützen, zu verteidigen und zu führen, wird der Vierbeiner diese Rolle übernehmen.
"Mein Hund ist ein Problemhund" - Kann diese Aussage richtig sein?
Unser Hund hat kein Problem mit seinem Verhalten. Wir sind es, die schließlich ein Problem mit seinem Verhalten haben. Für unseren Hund ist sein Verhalten immer normal, natürlich und artgerecht. Er wird immer nur das tun, was ihm als genetisches Rüstzeug mitgegeben wurde, was für ihn sinnvoll und wichtig ist, was er von uns gelernt hat oder was wir ihm überlassen haben. Machen nicht wir die Fehler? Sind es nicht wir, die den Hund durch nicht artgerechte Aufzucht, Erziehung, Ausbildung, Haltung und nicht artgerechte Kommunikation zu einem sogenannten Problemhund machen, welches genaugenommen ein Hundehalterproblem ist.
Hunde lernen aus Erfolg und Mißerfolg ihr ganzes Leben lang und zwar alters-, größen- und rassenunabhängig. Voraussetzung dafür ist natürlich, daß er physiologisch und psychisch gesund ist. Hat er mit einem bestimmten Verhalten keinen dauerhaften Erfolg, wird er es nicht mehr tun. Warum auch? Hat er hingegen Erfolg mit seinem Handeln, wird er es immer wieder praktizieren! Wir müssen ihm die Chance geben, mit uns erfolgreich in unserem Sinne zu handeln.
Beispiel...Betteln bei Tisch!
Wenn der Hund nichts mehr bekommt, tritt Extinktion (Löschen) in Kraft. Bekommt er jedoch, auch nur ein einziges Mal, einen Bissen, heißt es für den Hund, ich darf nur nicht aufgeben und muß lange genug hartnäckig sein, dann bekomme ich auch wieder etwas.
Es muß uns klar sein, daß sich das Verhalten unseres Vierbeiners nicht von selbst verändert.Ändert sich jedoch unser Verhalten ihm gegenüber natürlich und artgerecht,dann wird sich auch sein Verhalten verändern.
Wir müssen lernen, die Sprache der Hunde zu verstehen. Menschen kommunizieren menschlich, Hunde jedoch hundlich. Das heißt, sie können nur einzelne Wörter lernen und verstehen, jedoch keine gesprochenen Sätze. Sie kommunizieren über Ausdrucksverhalten wie Mimik, Gestik, Körpersprache, Tonlage der Stimme und olfaktorische (geruchliche) Signale.
Welpen...
Da viele Hundehalter bereits einen Welpen in der 8. bis zur 12. Lebenswoche zu sich in die Familien aufnehnen, scheint mir folgende Darstellung sehr wichtig.
Definition Prägung...
In früher Jugend, in bestimmten sensiblen Phasen erfolgender, relativ schneller Lernvorgang mit stabilem Lernergebnis.
In welcher Zeit liegt die "sensible Phase" bei Hunden?
Der Zeitraum, in dem besonders einprägsam, schnell und nachhaltig gelernt wird, liegt zwischen der dritten und ca. der zwanzigsten Lebenswoche.
Der spätere "Sozialitätsgrad" richtet sich bei Hunden eindeutig nach ihren sozialen Erfahrungen in dieser "sozialen Phase". Deswegen wird diese Phase Sozialisierungsphase genannt.
Bindungsfähigkeit, Geselligkeitsbedürfnis, die Fähigkeit, sich in Gruppen einzugliedern, wie auch das spätere Agressionsverhalten werden entscheidend von den Einflüssen und Lernmöglichkeiten in dieser "sensiblen Phase", bestimmt.
Von extremer Wichtigkeit in dieser Phase (3. bis 20. Lebenswoche sind)...
- Sozialspiele mit Wurfgeschwistern, mit älteren Hunden und mit Menschen.
- Die Möglichkeit, vielfältig wechselnde Umgebungen mit allen Sinnen wahrzunehmen.
- Der Welpe soll sukzessive seinen Aktionsradius vergrößern und möglichst viele Umweltreize kennenlernen.
- Die Entstehung einer positiv-emotional getönten sozialen Beziehung zum Menschen.
- Ist die Bindung des Welpen an bestimmte Menschen gefestigt, sind die Welpen insgesamt "offener" im sozialen Bereich.
- Die Welpen gewinnen an sozialer Sicherheit.
- Sie nehmen häufiger Sozialkontakte mit Fremden auf.
- Sie werden für ihren Menschen gut einschätzbar in ihren Reaktionen Hunden sowie Menschen gegenüber.
Lernen...
(die Biologie des Hundes gibt die Rahmen der jeweiligen Lerndisposition vor).
Hunde lernen duch Versuch und Irrtum (operante oder instrumentelle Konditionierung).
Das Grundprinzip der operanten Konditionierung lautet:
Die unmittelbaren Konsequenzen (Folgen), die ein Verhalten hat, beeinflussen sein Auftauchen in der Zukunft. Konsequenzen können angenehmer Natur sein (Belohnung), oder sie können unangenehmer Natur sein (Bestrafung).
Wichtig ist es zu erwähnen, daß nur eine Verknüpfung für Belohnung oder Bestrafung stattfindet, wenn sie innerhalb eines optimalen Zeitrahmens von 0,5 bis 1 Sekunde stattfindet. Nach 2 Sekunden findet keinerlei Verknüpfung mehr statt. Das heißt, der Hund wird für das belohnt, oder bestraft, was er gerade in dem Moment tut, oder was gerade stattfindet. Außer ich arbeite mit einem Markersignal (gelerntes Wort wie z.B. brav, fein - oder dem Chlicker, mit welchem der Hund von uns konditioniert wurde).
Beispiel...Ihr Hund ist weggelaufen. Nach seiner Rückkehr wird er von Ihnen bestraft. Er kann Ihr Verhalten nicht verstehen. Aus seiner Sicht wird er dafür bestraft, daß er zu Ihnen zurück gekommen ist. Richtiges Verhalten wäre, Freude zu zeigen und ihn zu belohnen. Ihr Hund wird in Zukunft weiterhin weglaufen, jedoch immer weniger gerne zu Ihnen zurück kommen.
Beispiel...Ihr Hund jagd. Sie sind aufmerksam und erwischen ihn rechtzeitig und wirken auf ihn ein, also in der ersten oder zweiten Sequenz seines Handelns. Dann kann er eine Verknüpfung zu seinem Tun erkennen. Außerdem ist sein Erregungsgrad noch in einem vernünftigen Rahmen (stark erregte Hunde können meist auf nichts mehr reagieren).
Daneben läuft dauernd auch Assoziationslernen bzw. Lernen durch Verknüpfung ab (klassische oder Pavlowsche Konditionierung).
Beispiel...
Der Hund erschrickt durch einen lauten Knall. In diesem Moment sieht er ein rotes Auto vorbei fahren. Es kann sein, daß er durch dieses unangenehme Erlebnis Angst vor roten Autos hat.
Die Tatsache der Verknüpfung erklärt auch, daß ich ihm zuhause beigebrachte Übunbgen kontinuierlich aufbauend in verschiedenen, auch streßreichen Umgebungen generalisieren muß, damit er Gelerntes in jeder Situation und an jedem Ort entspannt zeigt.
Dies ist eine mit page4 erstellte kostenlose Webseite. Gestalte deine Eigene auf www.page4.com